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Ausflugstechnisch läuft’s gerade bei uns! Der am letzten Sonntag war jedenfalls einfach nur toll! Es war ja Muttertag, also durfte Muddi sich auch wünschen, wohin es geht. Das Hochmoor im belgischen Hohen Venn stand schon sehr lange auf meiner Ausflugsliste. Aber irgendwie waren wir bislang immer etwas zu faul, weil wir am Wochenende halt gern lange schlafen oder zumindest gern morgens noch den ein oder anderen Kaffee im Bett trinken, bevor wir nach einem ausgedehnten Frühstück dann endlich mal in den Quark kommen. Und die Fahrt zu unserem Startpunkt, der Herberge Baraque Michel, dauert immerhin ca. 1 Stunde 15 Minuten. Aber am Sonntag haben wir uns endlich mal dazu aufgerafft und ich sag’s Euch, es hat sich sehr gelohnt!
Man fährt zunächst bis Aachen, überquert die belgische Grenze und fährt dann von der Autobahn ab, durch Eupen und über die Landstraße hoch bis auf knapp 700m ins Hohe Venn.
Komoot hatte uns gewarnt, dass es hier oben am Wochenende recht voll werden kann, aber als wir gegen Mittag dort ankamen, war alles entspannt und so sollte es auch bleiben. Auf dem Wanderweg selbst sind uns kaum Leute begegnet.
Man kann direkt an der Baraque parken und von dort loswanden. Unsere Tour findet ihr hier: Das Kreuz der Verlobten – Polleur-Holzpfad.
Zunächst geht’s vorbei an der Kapelle Fischbach, dann über Kieswege ins Moor und vorbei am Kreuz der Verlobten. Angeblich ist an dieser Stelle im Januar 1871 bei einem Schneesturm ein junges verliebtes Paar ums Leben gekommen. Tragisch, tragisch…

Auf einem Ausguckturm kurz hinter dem Kreuz begegnen wir einer leicht schrulligen Seniorin mit erhöhtem Redebedarf und machen uns lieber ganz schnell wieder auf den Weg und sind froh, als wir kurze Zeit später nach links in den Wald abbiegen müssen.
Hier wird’s nun kurz etwas abenteuerlich. Die Holzstege sind schrott, umgefallene Bäume versperren den Weg und es ist echt ganz schön matschig. Aber es lohnt sich weiterzugehen. Zum einen, weil unsere neue Freundin diesen Weg wahrscheinlich nicht geht/gehen kann, und zum anderen, weil es schon nach ein paar Metern wieder entspannt weiter über intakte Holzstege durch die absolute Idylle geht.
Wir kommen an den perfekten Picknickplatz: Ein kleiner Bach plätschert über eine Lichtung, es gibt Steine im Wasser zum Klettern und es ist einfach nur schön und absolut ruhig.

Kurz hinter dem Bach biegen wir rechts vom Hauptweg ab und müssen ein Stück durch einen recht finsteren und auch ganz schön matschigen Nadelwald. Es ist fast ein bißchen spooky hier. Man hört nichts außer einem Kuckuck, der pausenlos vor sich hin ruft. Kurz habe ich ein bißchen Angst, einer Wildschweinherde zu begegnen, aber da sind wir auch schon wieder aus dem dunklen Waldstück raus. Es geht nun erst einmal auf Feldwegen weiter. Selbst hier treffen wir keine Menschenseele.
Leider müssen wir kurze Zeit später feststellen, dass eine Brücke, über die wir gehen müssten, leider eingestürzt ist. Eine andere Chance über den Bach zu kommen, haben wir leider nicht, also müssen wir umkehren und einen anderen Weg wählen. Aber nicht schlimm, schön ist es hier überall.
Nach einer halben Stunde kommen wir dann auch wieder auf die normale Route und haben nun den wohl schönsten Teil der Tour vor uns. Über einen kurzen aber heftigen Anstieg geht es über tausende von Wurzeln hoch in den Wald. Von hier hat man einen fantastischen Ausblick über das Moor.

Zwischendurch geht es immer mal wieder links ganz schön steil runter, eine Sicherung gibt es nur auf den letzten paar Metern. Kinder ab 6 sollten das aber ganz gut schaffen.
Wieder unten am Bach angekommen, geht es nun etwa für die nächsten zwei Kilometer weiter über Holzstege und Brücken. Das finden die Kinder besonders gut, Aber es ist auch einfach wunderschön hier.

Nun haben wir es bald geschafft. Der letzte Kilometer geht auf normalen Wegen in der Nähe der Straße entlang. Das ist den Kindern zu langweilig und das Gejammer fängt an. Nach insgesamt ca. 10km sind wir wieder an der Baraque Michel.
Wir ergattern einen Platz im hinteren Teil (vorne eher Bar, hinten Restaurantbereich). Es ist sehr rustikal aber urgemütlich. Die Preise kommen uns zunächst ganz schön hoch vor, aber als das Essen dann vor uns steht, finden wir, dass es keinen Cent zuviel kostet. Es ist einfach nur unglaublich lecker! Die Kinder essen Schnitzel mit Pommes, Christian Fisch und ich lauwarmen Spargelsalat mit Scampi. Alles ist großartig!

Zum Schluss gönnen wir uns draußen noch eine ganz frische belgische Waffel und fahren erschöpft, aber glücklich und zufrieden nach Hause.
Hier nochmal der Link zu unserer Tour: Das Kreuz der Verlobten – Polleur-Holzpfad.
Länge knapp 10km, geeignet für Kinder ab ca. 6 Jahren.
Achtung: Die Brücke über den Bach nach ca. 4km war im Mai 2019 nicht begehbar!
Viel Spaß beim Nachwandern!